Leistungssport Austria (LSA)

Unter Bundesminister Dr. Fred Sinowatz, der von 1971-1983 das zuständige Unterrichts- und Kunstressort mit den Agenden des Sports führte, wurde 1977 das Projekt „Verstärkte sportmedizinische Betreuung österreichischer Spitzensportler“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts, welches von 1978-1982 jährlich mit rund 2,8 Mio. Schilling unterstützt wurde, wurden einerseits österreichweit sportmedizinische Untersuchungsstellen eingerichtet, anderseits die Möglichkeit geschaffen, rund 1.200 Spitzensportlern, die den Nationalkadern der österreichischen Fachverbände angehörten, optimal medizinisch zu betreuen. Das Projekt war für 5 Jahre geplant und sollte vor allem eine medizinische Beratung der österreichischen Spitzensportler sicherstellen.  

 

Um den Transfer physiologischer Kenndaten in trainingspraktische Informationen zu sichern, wurde 1980 Hans Holdhaus vom zuständigen Ministerium ersucht, diese Aufgabe zu übernehmen. Mit Ablauf des Projekts war es daher konsequenterweise der Wunsch der Verbände das Projekt in eine ständige Einrichtung umzuwandeln. Schon im November 1979 wurde vom österreichischen Bundes-Sportfachrat der BSO eine Resolution verabschiedet, in der das BMUK ersucht wurde, das Projekt nach Ablauf der vorgesehenen Laufzeit nicht einzustellen, sondern vielmehr in eine ständige Einrichtung überzuführen.  

 

Von besonderer Bedeutung war die im Laufe des Projektes vollzogene Wandlung von einer vorrangig die Gesundheit der Sportler zu überwachende Einrichtung hin zu einer Institution mit den Schwerpunkten Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung. Am 19. April 1982 wurde der „Verein zur medizinischen und sportwissenschaftlichen Beratung“ (VMSB) gegründet. Gründungsmitglieder waren neben dem damals für den Sport zuständigen Bundesministerium für Unterricht und Kunst (BMUK), das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF), das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz (BMGU) sowie die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) und das Österreichische Olympische Comité (ÖOC). Als a.o. Mitglieder gehörte dieser Plattform Ende 1982 rund 38 Universitätsinstitute, Vereine und Organisationen an. Im Jahr 1983 übernahm Hans Holdhaus die Leitung des VMSB und übersiedelte auf Vermittlung des Leiters der Gruppe Sport, MR Mag. Robert Mader, in das Bundes-Sportzentrum Südstadt, wo in den folgenden Jahren, ergänzend zu den Bereichen Leistungsdiagnostik und Trainingswissenschaft, die Bereiche Anthropometrie, Psychologie, Anti-Doping, Sporternährung, Sportmedizin, Physiotherapie und Biomechanik zur Verfügung gestellt wurden.  

 

1988 wurde der VMSB in „Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung“ (IMSB–Austria) umbenannt, nicht zuletzt auch in Anerkennung der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Beratung und Betreuung. Unter dem Motto „Eine Vision wurde wahr!“ wurde am 10. Juni 1999 das neue Institutsgebäude des IMSB im BSFZ Südstadt eröffnet. Das IMSB war auch Österreichs 1. Olympiazentrum (ab 1999). Die Auszeichnung erhielt das IMSB nicht nur für jahrzehntelange Unterstützung des Spitzensports in Österreich, sondern auch für den Einsatz zahlreicher Mitarbeiter im Rahmen von Olympischen Spielen von 1984 bis 2010. Die Kooperation endete endgültig 2013. Seit 2011 ist das IMSB auch ordentliches Mitglied der ASPC (Assoziation der Internationalen High Performance Center). 

 

Im Zuge einer Umstrukturierung im Jahr 2018 wurde das Institut u.a. mit der Bezeichnung „Leistungssport Austria, Bundesinstitut für Leistungs- und Spitzensport“ (LSA) neu aufgestellt. Neben der qualitativen Servicierung der Bundesfachverbände (Stand 2024: 38), wo im Rahmen von Entwicklungsgesprächen Betreuungsmaßnahmen definiert werden, betreut Leistungssport Austria mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sportlerinnen und Sportler des Bundesstützpunktes Südstadt, inkl. des HSZ (HLSZ Südstadt) sowie des ÖLSZ. Das unmittelbare Zusammenwirken der unterschiedlichen Fachrichtungen leisten wichtige Beiträge zu sportlichen Erfolgen – schwerpunktmäßig im Sommersport - im nationalen und internationalen Kontext. Die laufende Aus- und Weiterbildung gipfelt in verschiedene Forschungsgruppen sowie in zahlreichen Projekten inklusive international anerkannter wissenschaftlicher Beiträge.   

 

LSA ist eine zu 100 % durch den Bund geförderte Betreuungseinrichtung für den Leistungs- und Spitzensport in Österreich. Ordentliche Mitglieder (Stand Statuten 26. November 2021) sind das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSPK) sowie Sport Austria – Österreichische Bundes-Sportorganisation.  

 

Quellen: Sportberichte des zuständigen Sportministeriums; Leistungsbericht 2014 (2015); Broschüre Fachbereiche (2023) - Stand: 11.06.2024

 

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