Initiative: FB-Sportwissenschaft – „Altes Erhalten, neues Gestalten“

Am 30. Juni 2025 schloss die Fachbibliothek Sportwissenschaft der Universität Wien für immer ihre Pforten. Somit wurde still und leise der Sportwissenschaft in Wien der Boden unter den Füßen entzogen und die Fachbibliothek und dessen Bestand im Laufe des restlichen Jahres u.a. in das neu-errichtete Depot der Universität Wien in Floridsdorf verlagert. Somit ist nach der Schließung des Österreichischen Dokumentations- und Informationszentrum für Sportwissenschaft (ÖDISP, 1963-2011) im Jubiläumsjahr der Republik 2025 nun auch die Fachbibliothek und das Archiv des Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport betroffen. Verantwortlich dafür: Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Hautsch, Vizerektor (Anmerkung: ein ehemaliger deutscher Ruderer), Mag. Dr. Andreas Brandtner, MAS MSc MBA, Leiter Universitätsbibliothek sowie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Baca, Leiter Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport. Das schlimmste daran... es ist jedem egal! Nur ein kleiner Beweis, warum der Sport/die Sportwissenschaften in Österreich nur einen kleinen Stellenwert haben!

 

Bewegungskulturelle Erbe von ganz Österreich geht verloren
Über 170 Jahre lang wurde der Bestand der Sportwissenschaftlichen Fachbibliothek – ursprünglich im Haus des Sports sowie im alten Institut in der Sensengasse angesiedelt - aufgebaut. Als zweit-größte sportwissenschaftliche Fachbibliothek im deutsch-sprachigen Raum – nach der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln – konnte die Bibliothek auf unzählige Schätze der Turn- und Sportbewegung sowie der historischen und aktuellen Sportwissenschaft in Österreich verweisen. Dieses historische Gedächtnis geht nun als Bewegungskulturelles Erbe von ganz Österreich – als herzeigbares historisches Asset verloren. Die Absiedelung in das Depot in Floridsdorf bedeutet für alle Benützer:Innen eine massive Einschränkung in ihrer Arbeits- und Forschungstätigkeit.  

 

Ansätze einer Öffentlichkeitsarbeit im Sinne des Universitätssportzentrums Schmelz 

 

Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport (ZSU) 
Das Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport (ZSU) zählt zu den 20 Fakultäten bzw. Zentren der Universität Wien. Ihm sind das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft (ISBW) als wissenschaftliche Subeinheit und das Universitätssportinstitut (USI) als zentrale Einrichtung des Hochschulsports in Wien zugeordnet. Bis 2011 war auch das Österreichische Dokumentations- und Informationszentrum für Sportwissenschaften (ÖDISP), welches 1963 im Rahmen des Instituts für Leibeserziehung (ISW) und der Bundesanstalt für Leibeserziehung in Wien (BAfL) gegründet wurde, Teil des ZSU. Mit dem Österreichischen Institut für Sportmedizin (ÖISM) sowie der Bundessportakademie Wien (BSPA Wien) sind aktuell zwei weitere entscheidende Institutionen des österreichischen Sports am Standort Schmelz beheimatet.

 

Fachbibliothek Sportwissenschaft der Universität Wien 
Als zweit-größte sportwissenschaftliche Fachbibliothek im deutsch-sprachigen Raum – nach der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln – kann die Fachbibliothek Sportwissenschaft auf der Schmelz auf unzählige Schätze der Turn- und Sportbewegung sowie der historischen und aktuellen Sportwissenschaft in Österreich verweisen. Die früher benannte Institutsbibliothek enthält fast lückenlos die in Österreich erschienene Literatur über Turnen, Leibeserziehung und Sport, dies inkludiert neben tausenden Druckschriften, vor allem verschiedene Fachzeitschriften, Hochschulschriften sowie Schriftenreihen.

 

Aufgaben (ein Ansatz) 
Die Aufgaben der Fachbibliothek SPORTWISSENSCHAFT als Bibliotheks-, Dokumentations- sowie Informationseinrichtung umfasst im Sinne eines komplexen und zeitnahen Ansatzes folgende Aufgaben: 

  • Die Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung aller für Forschung, Lehre und Studium erforderlichen Informationsträger, insbesondere des Standortes WIEN 
  • Die Bereitstellung und Weiterentwicklung der Bestände für Angehörige (Fachpersonal, Studentinnen und Studenten) wissenschaftlicher Einrichtungen (Universitäten, Fachhochschulen, …) und für die sportwissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit und Partner (z.B. Sportakademien, USI, Einrichtungen und Institutionen des österreichischen Sports, …) 
  • Die laufende Digitalisierung der Bestände im Sinne eines österreichischen Ansatzes „SPOWI Austriaca“ 
  • Die Vermittlung von Information unter Nutzung weltweiter Datennetze und Datenbanken einschließlich der Sicherstellung der Dokumentenlieferung 
  • Die Vermittlung von Informationskompetenz sowie aktive Mitgestaltung von Forschungsprozessen.
  • Die Pflege, Erschließung sowie Digitalisierung des wertvollen historischen Buchgutes in Zusammenarbeit mit Einrichtungen, Instituten und Verbände der österreichischen Sportlandschaft 
  • Die Mitarbeit und Zusammenarbeit mit österreichischen und internationalen sportwissenschaftlichen Bibliotheken und Informationseinrichtungen 
  • Die Sicherung und Pflege des sportwissenschaftlichen Outputs österreichischer Fachliteratur und Forschungsprojekte (insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft/BISP in Bonn, SURF, und den sportwissenschaftlichen Instituten in Graz, Salzburg und Innsbruck) 
  • Die Erstellung eines jährlichen Berichtes „Sportwissenschaftliche Fachliteratur und Forschungsprojekte in Wien“ ODER Jahresbericht „Sportwissenschaft in Wien – Jahresbericht des Zentrums für Sportwissenschaften und Universitätssport (ZSU)“ (Stichwort: Forschungsleistungsdokumentation)

Öffentlichkeitsarbeit im Sinne einer aktiven Dienstleistung 
Die Öffentlichkeitsarbeit der Fachbibliothek hat das Ziel, im Sinne des Zentrums für Sportwissenschaften und Universitätssport (ZSU), insbesondere des Instituts für Sport- und Bewegungswissenschaften (ISBW), deren Abteilungen, handelnden Personen sowie Forschungstätigkeiten, langfristig ein positives Bild in der Öffentlichkeit zu ermitteln.  

 

Im Sinne des Mottos „ALTES ERHALTEN UND NEUES GESTALTEN“ sollen folgende Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit dienen: 

 

Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit – ein Ansatz 

 

Pressearbeit 

Aktive „interne“ und „externe“ Pressearbeit sowie Lobbying mittels Presseaussendung. Newsletter, Homepage sowie „sozialer Medien“ – im Mittelpunkt „alte“ und „neue“ Literatur und Quellen, „alte“ und „neue“ Forschungsbereiche sowie „altes“ und „neues“ Personal (Führungskräfte) 

  • Vorstellung verschiedener Forschungsbereiche und/oder Literatur (eine Auswahl) zu Forschungsbereichen (spezifisch auch Sportarten) aus aktueller und historischer Sicht (Verbindung vom „Alten Buch“ zu aktuellen Veröffentlichungen): Biomechanik, Leistungsphysiologie, Sportökonomie, Sporternährung, Sportpädagogik Sportgeschichte, Sportinformatik, Sportmedizin, und Sportdidaktik, Sportpsychologie, Sportsoziologie, Sporttechnologie, Sport und Gesundheit, Sport und Prävention, Trainingswissenschaft) 
  • Literatur zu „sportwissenschaftlichen“ Tagungen und Kongressen 
  • Literatur zu „sportwissenschaftlichen“ Schriftenreihen 
  • Biografie des Monats (alle 2 Monate): z.B. Univ.-Prof. Dr. Johannes STROHMEYER (1932 2025) 
  • Interview des Monats (alle 2 Monate) z.B.: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold BACA 
  • Presseaussendungen, Newsletter und Jahresberichte

Veranstaltungen 
Veranstaltungen mit öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten (eine Auswahl) ermöglichen verschiedene Zielgruppen anzusprechen: 

  • Pressekonferenzen (mit Partnern, intern und extern) 
  • Buchpräsentationen (mit Partnern, intern und extern) 
  • Gesprächsrunden (mit Partnern, intern und extern)

Conclusio sowie negative Auswirkungen:

Es gab auf diese Konzept keine Reaktionen, geschweige ein Gespräch!

Die Auswirkungen wird der österreichische Sport früher oder später spüren – nur so eine Frage: auf was wird KI in Zukunft zugreifen, wenn es zu vielen Bereichen der Sportwissenschaften keine Grundlagen gibt (1850-2000), wenn Wissen einfach irgendwo abgelegt oder sogar vernichtet wird?

 

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